Auch wenn Naturkautschuk in einer modernen Reifenproduktion kaum noch verwendet wird, trug eben dieser Rohstoff zum Fortschritt in der Industrie bei und kann als Basis für die uns bekannte Reifenherstellung bezeichnet werden.
Am heutigen Tag huldigen wir dem Stoff, aus dem Reifen gemacht sind beziehungsweise früher hergestellt wurden.
Elastisches Material wird für unzählige Prozesse benötigt – beim Reifen in Form von Gummi. Und dieser entsteht in den diversen Schritten der Weiterverarbeitung von Kautschuk.
Ursprünglich gewann man ihn aus Latex, dem Milchsaft des Kautschukbaums [Hevia Brasiliensis], heute erhält man ihn in Form von Synthetikkautschuk. Pflanzensystematisch gehört der Kautschukbaum zur Familie der Wolfsmilchgewächse, wie auch der in unseren Breiten besser bekannte Löwenzahn. Die Bevölkerung des Amazonasbeckens nannte den weißlichen Naturstoff „ca-hu-chu“, was sich mit „weinendes Holz“ übersetzen lässt.
Charles Marie de la Condamine [1701-1774; Mathematiker, Enzyklopädist, Astronom, Quasi-Wegbereiter von Alexander von Humboldt und allgemein honorierter Wissenschaftler in unterschiedlichen Sparten] entdeckte in Brasilien in den 1730-er Jahren die Masse, welche aus einem verletzten Baum austrat, und brachte etwas davon nach Europa. Die zugrunde liegende Eigenschaft, durch austretende Flüssigkeit vor Befall von Erregern zu schützen, eint viele Pflanzen.
Seinen Namen erhielt Gummi im Englischen, als einem Pharmazeuten eine besondere Eigenschaft auffiel – mit Bleistift Gezeichnetes konnte damit durch Reiben auf dem Papier entfernt werden [rubber = Gummi/Kautschuk, „to rub“ = reiben].
1839 entwickelte Charles Goodyear das Verfahren der Vulkanisation, bei der sich Kautschuk durch Erhitzen zusammen mit Schwefel in sehr belastungsfähigen Gummi wandeln lässt. Dieser Prozess bezeichnet den Übergang aus plastischem Material in ein elastisches und liegt noch heute jeder Reifenherstellung zugrunde.
Das anfängliche Weltmonopol Brasiliens brach später ein, nachdem es gelungen war, die Pflanze außer Landes zu bringen und in Plantagen anzubauen. Eine Vormachtstellung nahm damals die Malaiische Halbinsel ein.
Heutzutage spricht man mit Blick auf die Hauptanbaugebiete vom Kautschukgürtel und bezeichnet damit einen Teil der Gegend zwischen dem 30. Breitengrad Nord und dem 30. Breitengrad Süd.
Geerntet wird Naturkautschuk durch längliche Schnitte am Baum, welche in Spiralform gesetzt werden. Am unteren Ende des Schnitts fängt ein dort befestigter Napf den austretenden Milchsaft (Latex) auf. Ein solcher Schnitt muss fachgerecht gesetzt werden, um dem Baum die Wasserversorgung weiter zu gewährleisten und die Milchröhren nicht zu verletzen. Nur so kann ein Baum mehrfach abgeerntet werden. Erst im Alter von 5-6 Jahren ist der Kautschukbaum erntereif und von da an noch etwa 20 Jahre in der Lage, Latex zu produzieren.
So lässt sich Naturkautschuk als nachwachsender Rohstoff bezeichnen, auch wenn der Anbau in großen Mengen nicht problemfrei ist. Dazu gibt es einen spannenden Beitrag aus der Reihe der ARD-Reihe „Exclusiv im Ersten“ mit dem Titel „Schmutzige Reifen – ein Milliardengeschäft“. Dort zieht die Reportage den Schluss, dass einzig wahre Alternative zu Neureifen die Ressourcenschonung durch Verwendung von runderneuerten Reifen ist.
Wichtig für die Umwelt: Mittlerweile wird der Naturkautschuk größtenteils durch synthetische Materialien ersetzt. Im Schnitt enthalten die Gummimischungen, welche zur Herstellung unserer King-Meiler eingesetzt werden, gar keinen Naturkautschuk bei Sommerreifen, unter 10 % bei Winterreifen, bei Ganzjahresreifen liegt der Wert dazwischen. Die Compounds für unsere King-Meiler werden entwickelt von Ingenieuren, die auch in der Neureifenindustrie tätig sind.
Es gibt Forschungsprojekte, welche nach Alternativen in der Natur suchen, beispielsweise auch dem bei uns heimischen Löwenzahn.
Unsere Forschung & Entwicklung stützt sich zudem auf ein eigenes Test-Team. Rückmeldungen aus den fortwährend durchgeführten Testläufen fließen in die Weiterentwicklung ein.
Fazit:
Ohne ihn hätte es die Industrialisierung in dem bekannten Maß wohl nicht gegeben: Naturkautschuk.
Heute basieren Compounds, also die Mischungen, welche zur Reifenherstellung verwendet werden, zum größten Teil auf synthetischem Kautschuk.
Für die Produktion runderneuerter Reifen wird weniger Gummi benötigt als in der Neureifenherstellung und Abfall vermieden.
King-Meiler enthalten wie Neureifen steigende Anteile Silica, einem Material, das die Sicherheit durch besseren Grip bei Nässe erhöht und Rollwiderstand senkt.
King-Meiler Runderneuerte bieten in ihrer hohen Qualität Sicherheit, Komfort und Lebensdauer und stammen aus einem umweltschonenden Produktionsverfahren.
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